26.03.2023/Maria 2.0 im Bistum Osnabrück zum Rücktritt von Bischof Bode

Endlich ist ein Bischof aufgrund seines Fehlverhaltens in Fällen sexualisierter Gewalt durch Kleriker zurückgetreten. Allein die Tatsache, dass dazu die Zustimmung des Papstes nötig ist, zeigt die autoritär-absolutistische Struktur des Systems „Römisch-Katholische-Kirche“. Dass Bischöfe persönlich Verantwortung übernehmen, haben wir lange gefordert. Wir respektieren die konsequente und geräuschlose, nicht nach Publikum heischende Vorgehensweise von Bischof Bode. Wir hoffen, dass andere Verantwortliche dem Vorbild von Bode folgen werden.

In seiner Erklärung zum Rücktritt gibt er zu, „das Ausmaß der Irritationen, insbesondere in der Mitarbeiterschaft des Bistums, unterschätzt“ zu haben. Damit zeigt er einen Lernprozess an, hinter den es für künftige Verantwortliche kein Zurück mehr geben darf. Jedes bischöfliche Handeln muss die Betroffenen und das von ihnen erlittene Leid ins Zentrum stellen. Bode hatte angekündigt, die Beschlüsse des „Synodalen Weges“ im Bistum Osnabrück umsetzen zu wollen. Das wird Maria 2.0 einfordern, auch wenn jetzt andere Personen dafür zuständig sein werden.

Wir hoffen auf einen wirklichen Neuanfang mit einem unbelasteten, reformbereiten und mutigen neuen Bischof. Es ist zu wünschen, dass sich das Domkapitel die Selbstverpflichtung der dritten Synodalversammlung „Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung des Diözesanbischofs“ zu eigen macht. So wird die Beteiligung des Volkes Gottes bei wesentlichen Entscheidungen ausgebaut. Dass es auf keinen Fall eine Bischöfin werden wird, ist als Teil der fehlenden Gleichberechtigung in der Kirche zu beklagen.

Katharina Hubrich
Eleonore Reuter
Ursula Wingert
Für Maria 2.0 Bistum Osnabrück