22. Februar 2024 / Maria 2.0: Und wieder ein Stoppschild aus Rom
Wann immer wir die leise Hoffnung hegen, es könne sich etwas in der katholischen Kirche – wenn auch in kleinsten Trippelschritten – in die Welt von heute bewegen, werden wir schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ein neues Stoppschild aus Rom taucht auf.
Wie eifersüchtige Kinder laufen drei oder vier große Brüder zum Vater und petzen: „Guck mal, was die wieder planen. Die machen unsere ganze Familie kaputt!“ Und der übermächtige Vater, der sich dem Wunsch nach einem klärenden Gespräch über Synodalität und Reformen stets erfolgreich widersetzt hat, stemmt seine Fäuste in die Hüften, schaut die aufmüpfigen Jungen streng an und fordert Zurückhaltung, Einsicht und Familienzusammenhalt. Es hagelt Verbote und wohlmeinende Ratschläge. „Solange ihr die Füße unter meinen Tisch setzt, tut ihr, was ich sage.“ Die Jungen nicken betreten und versprechen, sich zu bessern, denn sie mussten ja lernen, dass nur der Vater weiß, was gut für sie und die Familie ist. Selbst wenn er ihnen im schlimmsten Fall ein paar auf die Finger haut, geschieht es nur aus übergroßer Vaterliebe.
Davon sind wir Mädchen (und ein paar Jungen) von Maria 2.0 nicht überzeugt. Maria 2.0 fragt Euch, Bischöfe: Wann endlich emanzipiert Ihr Euch und steht auf vom Tisch und tretet für Eure Überzeugungen ein? Wann erkennt Ihr, dass Ihr selbst groß und in der Lage seid, eigene Entscheidungen zu treffen, ohne immer mit einem Auge auf den Vater und die Brüder zu schielen, die sich mit Macht jeder Entwicklung widersetzen und ihre Position auskosten wollen. Ihr seid selbst verantwortlich für das Überleben Eurer Familie. Maria 2.0 fordert Euch auf: Steht zu den im Synodalen Weg formulierten Reformgedanken und setzt sie bei Euren rückschrittigen Brüdern und vor allem bei Eurem Vater durch, wenn er sich denn wirklich gesprächsbereit zeigt. Nur dann hat Eure Familie eine Chance zu überleben.
Um mit Doris Wiese-Gutheil zu sprechen: „Rom ist weit, wir sind weiter!“
Maria 2.0 Presse - Team
Mechthild Exner-Herforth, Gaby Maaß, Altfrid Norpoth, Eva-Maria Schmitz