Treffen mit Bischof Klaus Krämer, Diözese Rottenburg-Stuttgart
Nachdem bei der Bischofsweihe vor fast einem Jahr ein Gesprächsgutschein von Maria 2.0-Frauen aus der Diözese überreicht wurde, fand nun dieses Treffen statt.
Bei der Vorstellungsrunde sprachen auch alle von ihrer Motivation sich zu engagieren – die Antworten waren unterschiedlich, aber doch sehr ähnlich. Eine meinte: „Als junge Frau
bekam ich von Bischof Leiprecht die Beauftragung zur Kommunionhelferin. Ihn habe ich gefragt, wann es in der kath. Kirche Priesterinnen gibt. Er sagte, ‚dass er das nicht mehr erleben werde – aber gewiss sie!‘ Aber nun bin ich selbst eine alte Frau – und nun frage ich Sie!“
Im Gespräch wurde deutlich gemacht, dass immer mehr Menschen – vor allem auch (junge) Frauen- der Kirche den Rücken kehren, weil sie nicht mehr an Veränderungen, Verbesserungen glauben! Deshalb wurde dem Bischof auch ans Herz gelegt, sich in der deutschen Bischofskonferenz nicht von den konservativen Bischöfen beeinflussen zu lassen und in unserer Diözese z.B. bei der Taufbeauftragung von LaientheologInnen weiterzugehen oder auch die Eheassistenz anzudenken.
Ein Zeichen, dass es ihm wirklich wichtig ist, Frauen ernst zu nehmen, könnte z.B. auch sein, bei Eucharistiefeiern Frauen das Evangelium verkünden zu lassen.
Als Erinnerung an dieses Gespräch erhielt der Bischof einen Adventskalender, damit er an jedem Tag im Advent sich mit kirchlichen Frauenfragen beschäftigen kann sowie einen Schuhabstreifer für die Tür zu seinem Büro mit dem Aufdruck „Eintreten für Gleichberechtigung“.
Es war ein offenes und wertschätzendes Gespräch, ein intensiver Austausch, bei dem der Bischof betonte, dass die Kirche sich weiterentwickeln müsse, Vielfalt wichtig sei, auch die kritische Stimme von Maria 2.0.

