3. Dezember 2023/ Stuttgart - Stellenausschreibung
Wir - die Diözesangruppe Maria 2.0 Rottenburg-Stuttgart - suchen eine neue Bischöfin/einen neuen Bischof (w/m/d). Bischof Dr. Gebhard Fürst hat aus Altersgründen gegenüber Papst Franziskus seinen Amtsverzicht angeboten. Nun geht es um seine Nachfolge. Am 2. Dezember 2023 feiert Bischof Dr. Gebhard Fürst seinen 75. Geburtstag. Aus diesem Grund hat er den Papst gebeten, seinen Amtsverzicht aus Altersgründen anzunehmen. Eine Antwort aus Rom erwartet er in den nächsten Tagen. Bis ein neuer Bischof bestellt ist, gibt es eine kommissarische Leitung. Wer neuer Bischof der Diözese wird, wird ausschließlich von Klerikern (Domkapitel und Papst) entschieden.
Maria 2.0 wehrt sich gegen die fehlende Gleichberechtigung von Frauen bei der Ämterbesetzung und bietet Unterstützung bei der Kandidat*innensuche an. Zudem prangern wir die fehlende Beteiligung von Lai*innen bei der Wahl an.
Wir haben für die Diözese Rottenburg-Stuttgart eine Stellenanzeige konzipiert und darin formuliert, was wir von einer künftigen Bischöfin/ einem künftigen Bischof erwarten. Vor allem in Folge der Missbrauchsfälle hat die katholische Kirche an Glaubwürdigkeit verloren. Wir erwarten vom künftigen Bischof eine lückenlose Aufklärung der Missbrauchsfälle, damit die Kirche wieder an Glaubwürdigkeit gewinnt. Der Einsatz gegen Diskriminierung jeglicher Art sollte selbstverständlich sein, die Kirche sollte allen Menschen gleiche Rechte garantieren (u.a.LGBTIQ) und ihre Würde achten. Der Bischof sollte sich einsetzen für strukturelle Reformen, offen sein für Dialog und demokratische Prozesse. Wichtiger als die Orientierung an Kirchengesetzen und Traditionen ist uns die Orientierung am eigenen Gewissen und an der Botschaft Jesu.
Die Maria 2.0 Bewegung ist aus einer Initiative von katholischen Frauen aus Münster 2019 entstanden und hat sich schnell in Deutschland ausgebreitet. Nicht eine Spaltung ist das Ziel, sondern eine dringend notwendige Reformierung unserer Kirche in Bezug auf Ämter und Strukturen. Wir fordern die Einbindung der Basis in Entscheidungsprozesse innerhalb der katholischen Kirche. Maria 2.0 tritt ein für die Gleichberechtigung von Frauen, den Zugang zu allen Ämtern entsprechend der Qualifikation und nicht des Geschlechts. Männer und Frauen sollen gleichberechtigt Verantwortung übernehmen. Des Weiteren fordern wir die Abschaffung des Pflichtzölibats für Priester und eine Sexualmoral, die nicht lebensfremd und diskriminierend ist, sondern sich am christlichen Menschenbild orientiert, sowie Aufklärung der Missbrauchsfälle und Entschädigung der Opfer. Unsere Kirche soll partnerschaftlich, glaubwürdig, zukunftsfähig werden. Wir wissen um die Bemühungen des Klerus vor Ort, Veränderungen herbei zu führen, aber es dauert eben alles so lange und ist mühsam …
Pressekontakt:
Silke Weihing
Interviewanfragen bitte direkt an Monika Elias +49 176 83243337,