4. Dezember 2023/Maria 2.0 zum Tag der Menschenrechte

Am 10. Dezember 2023 feiert die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ihr 75. Jubiläum. Die katholische Reforminitiative MARIA 2.0 gratuliert - u.a. mit einer politischen Mitmach-Aktion der AG Menschenrechte. Mit einem Brief wendet sie sich an Entscheidungsträger:innen in Staat und Gesellschaft. Darin heißt es:

  • Warum kooperieren Sie mit der römisch-katholischen Kirche, die der Hälfte ihrer Mitglieder ein Menschenrecht kategorisch verweigert?
  • Warum unterstützen Sie diese Institution, die Frauen offen diskriminiert?
  • Überdenken Sie finanzielle Zuwendungen des Staates für ein System, das die Menschenrechte nicht vollumfänglich anerkennt!
  • Fordern Sie die Einhaltung von Menschenrechten auch in internen, kirchlichen Strukturen ein, bevor
    Sie kirchliche Einrichtungen subventionieren!

In dem Brief macht die AG Menschenrechte von MARIA 2.0 darauf aufmerksam, dass die römisch-katholische Kirche die Menschenrechte den Frauen in den eigenen Reihen nur in eingeschränkter Form zubilligt.

Das Recht auf Gleichberechtigung - "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren"

- wird in der katholischen Kirche missachtet. Denn das kirchliche Recht legt fest, dass nur Männer zu Priestern geweiht werden können. Damit ist die Übernahme von Machtpositionen und den damit verknüpften Leitungsaufgaben und Entscheidungskompetenzen in der katholischen Kirche letztendlich abhängig von der Ausstattung mit männlichen Geschlechtsmerkmalen.

MARIA 2.0 erinnert daran, dass Heiliger Stuhl und Vatikanstaat weder die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 noch die Europäische Menschenrechtskonvention von 1950 unterzeichnet haben. Auch bei dem "Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau" von 1979, der sogenannten Frauenrechtskonvention, verweigern beide ihre Unterschrift.

MARIA 2.0 stellt fest, dass die römisch-katholische Kirche in Deutschland ihr in Art. 140 Grundgesetz verbrieftes Recht, ihre Angelegenheiten selbständig zu ordnen und zu verwalten, dazu missbraucht, allen

Katholikinnen das in Art. 3 GG festgeschriebene Grundrecht auf Gleichberechtigung zu verwehren.

Die katholische Reforminitiative MARIA 2.0 fordert: GLEICHE WURDE - GLEICHE RECHTE auch in der römisch-katholischen Kirche!

Den Brief verschickt die AG Menschenrechte zentral an Repräsentant:innen der Bundes- und Landesregierungen sowie des Bundestages und der Landesparlamente.

Die AG Menschenrechte ruft alle, die den Brief mittragen, dazu auf, ihn weiterzuverbreiten - über die Sozialen Medien, per Briefpost oder Email: „Schreiben Sie an Entscheidungsträger:innen und Mitgestaltende unserer Gesellschaft auf der regionalen und kommunalen Ebene wie z.B. Landräte, (Ober) Bürgermeister:innen, Gemeinderät:innen oder auch an Bundes- Landtagsabgeordnete, die Ihnen besonders wichtig sind!" Der Brief steht zum Download bereit auf der Homepage  von MARIA 2.0 Deutschland.