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Unsere Pressemitteilungen

Das Nein des Vatikans gegen die Mitwirkung von Laien bei der anstehenden Wahl des neuen Paderborner Bischofs war erwartet und befürchtet worden. Die rechtliche Ausgangslage ist klar. Das Preußenkonkordat von 1929 regelt eindeutig die Wahlmodalitäten in 15 deutschen Bistümern. Im Erzbistum Paderborn obliegt die Wahl allein dem Domkapitel. Für andere Bistümer gelten andere Konkordate, die aber gleiche oder sehr ähnliche Modalitäten beinhalten.
 
Dennoch erschüttert uns die bedingungslose Absage einer Mitwirkung erprobter Frauen und Männer unserer Diözese. Der Synodale Weg wies auf neue Formen auch der Beteiligung von Laien hin; es lässt sich in der Botschaft des Vatikans kein Hinweis finden, der als Ermutigung verstanden werden könnte. Bisherige alte Strukturen und Verfahrensweisen werden weiterhin dialogfrei verordnet und angewandt. Dabei ist das Vorschlagsrecht des Papstes für drei Kandidaten nicht infrage gestellt worden. Der Versuch der Bistumsebene Paderborn, einen anderen dialogischen Weg einzuschlagen, ist massiv gescheitert. Entweder war es ein strategischer Testballon, der als vorläufige Beruhigung der Laien dienen sollte, oder die rechtlichen Konditionen sind nicht klar ausgelotet und falsch eingeschätzt worden. Wir bedauern das sehr.
 
Wir fordern eine katholische Kirche, in der Geschwisterlichkeit und Gleichberechtigung nicht nur beschrieben (s. Enzyklika ‚Fratelli tutti‘ von Papst Franziskus), sondern in konkretes Handeln umgesetzt werden. Im Erzbistum Paderborn wird seit mehreren Jahren am Zielbild 2030+ gearbeitet. Die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit wird immer klarer; ohne engagierte Frauen und Männer, die sich zum Beispiel als Gemeindeleitungen einsetzen, wird in Kürze die katholische Kirche auf Ortsebene bedeutungslos werden.  Deshalb ist es wesentlich und bedeutsam, den Laien Mitsprache und Mitentscheidungen zu ermöglichen, um gemeinsam die katholische Kirche zukunftsfähig zu gestalten.
 
Die im Preußenkonkordat festgelegten Bestimmungen müssen dringend überprüft und geändert werden. Nach unserer Einschätzung werden die beteiligten Bundesländer gegen eine Mitwirkung von Laien keine Einwände haben. Weiterhin fordern wir die Gremien des Erzbistums (z.B. Domkapitel und Diözesankomitee) auf, deutlich Stellung zu beziehen. Auch die Deutsche Bischofskonferenz muss sich dem Thema stellen und auf der Basis der Ergebnisse des Synodalen Wegs neue Verfahrensweisen einfordern.
 
Maria 2.0 Bielefeld, Paderborn, Olpe, Dortmund-Aplerbeck, Gütersloh

Wie man der einschlägigen Presse entnehmen konnte, erteilte Kardinal Arthur Roche im Namen des Liturgiedikasteriums des Vatikans der Predigt von Lai*innen in der Eucharistiefeier und der regulären Taufspende durch Lai*innen eine Absage.

Es ist gerade einmal drei Wochen her, dass zumindest der Handlungstext des Synodalforums III (Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche) „Verkündigung des Evangeliums durch Lai*innen in Wort und Sakrament“ von rund 90% aller Synodalen angenommen wurde.

Das wurde allseits als großer Erfolg gefeiert, obwohl ansonsten viele der konkreten Forderungen der Lai*innen keinen Eingang in die Grund- und Handlungstexte des Synodalen Wegs in Deutschland fanden.

Prompt reagiert das Liturgiedikasterium in einem – wie man liest – siebenseitigen Brief aus Rom, adressiert an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Bischof Bätzing. Dieses Mal wird die Absage angeblich mit der ach so wichtigen Abgrenzung vom geweihten Klerus zum Fußvolk der Lai*innen begründet. Wenn man diesen unterschiedlichen „Charismen“ nicht Rechnung trüge, bestünde die Gefahr, dass in den Gemeinden Missverständnisse über die Identität des Priesters entstehen. Wieder einmal ist die absurde Begründung ein Beweis der reinen Angst vor Machtverlust.

Da wir uns an derlei Absagen und Zurechtweisungen aus Rom inzwischen gewöhnt haben, sollten wir eigentlich nicht überrascht sein. Betroffen machen uns vielmehr die beschwichtigenden Stellungnahmen, mit denen die Pressesprecher der Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholik*innen als Veranstalter des Synodalen Wegs auf diesen Brief reagieren.

Da teilt die Pressesprecherin Britta Baas auf eine Anfrage von katholisch.de mit, dass sich das Katholikenkomitee über den Brief aus Rom freue. Die Post aus dem Vatikan zeige ein Interesse Roms an den Ergebnissen und Zielsetzungen des Synodalen Weges in Deutschland. Der Pressesprecher der DBK, Matthias Kopp, zeigt sich erfreut, dass die Lage in Deutschland von Rom wahrgenommen wird, und dass die DBK so mit Rom im Gespräch bleibe.

Wir fragen uns, warum sich diese Gremien die Stellungnahmen aus Rom so schönreden müssen. Liegt es daran, dass sie sich sonst ein Scheitern des Synodalen Weges eingestehen müssten? Wenn bereits den kleinen Brotkrumen, die den Lai*innen hingeworfen werden, eine vorzeitige Absage erteilt wird, stirbt da nicht endgültig die Hoffnung auf grundlegende Reformen, die den Anfang des synodalen Weges bestimmte und seinen Auftrag definierte?

Ausgelöst durch den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche haben engagierte Menschen auf Bitte der Deutschen Bischofskonferenz hin dreieinhalb Jahre um einen gemeinsamen Weg aus der Krise und für Reformen in der katholischen Kirche gerungen. Bevor nun aber der kleinste mögliche Schritt unternommen werden kann, wird von Rom ein Veto eingelegt. Dreieinhalb Jahre umsonst?

Wo bleiben die Stimmen der Reformgruppen, die am Synodalen Weg teilgenommen haben? Sollten nicht alle endlich die Realität wahrnehmen, angemessen reagieren und sich Gedanken über Alternativen machen?

Vielleicht kommt man dann zu dem Ergebnis, dass die katholische Kirche in Deutschland ihren eigenen Weg gehen muss. Ein Zurück zum „wie es war“ wird es für die allermeisten Katholik*innen nicht mehr geben.

Mechthild Exner-Herforth, Gaby Maaß, Altfrid Norpoth, Katrin Richthofer, Eva-Maria Schmitz für Maria 2.0 Deutschland

Endlich ist ein Bischof aufgrund seines Fehlverhaltens in Fällen sexualisierter Gewalt durch Kleriker zurückgetreten. Allein die Tatsache, dass dazu die Zustimmung des Papstes nötig ist, zeigt die autoritär-absolutistische Struktur des Systems „Römisch-Katholische-Kirche“. Dass Bischöfe persönlich Verantwortung übernehmen, haben wir lange gefordert. Wir respektieren die konsequente und geräuschlose, nicht nach Publikum heischende Vorgehensweise von Bischof Bode. Wir hoffen, dass andere Verantwortliche dem Vorbild von Bode folgen werden.

In seiner Erklärung zum Rücktritt gibt er zu, „das Ausmaß der Irritationen, insbesondere in der Mitarbeiterschaft des Bistums, unterschätzt“ zu haben. Damit zeigt er einen Lernprozess an, hinter den es für künftige Verantwortliche kein Zurück mehr geben darf. Jedes bischöfliche Handeln muss die Betroffenen und das von ihnen erlittene Leid ins Zentrum stellen. Bode hatte angekündigt, die Beschlüsse des „Synodalen Weges“ im Bistum Osnabrück umsetzen zu wollen. Das wird Maria 2.0 einfordern, auch wenn jetzt andere Personen dafür zuständig sein werden.

Wir hoffen auf einen wirklichen Neuanfang mit einem unbelasteten, reformbereiten und mutigen neuen Bischof. Es ist zu wünschen, dass sich das Domkapitel die Selbstverpflichtung der dritten Synodalversammlung „Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung des Diözesanbischofs“ zu eigen macht. So wird die Beteiligung des Volkes Gottes bei wesentlichen Entscheidungen ausgebaut. Dass es auf keinen Fall eine Bischöfin werden wird, ist als Teil der fehlenden Gleichberechtigung in der Kirche zu beklagen.

Katharina Hubrich
Eleonore Reuter
Ursula Wingert
Für Maria 2.0 Bistum Osnabrück

Sehr geehrte Frau Gilles, sehr geehrte Herren,

wenn Sie sich vom 27. Februar bis zum 2. März zur Vollversammlung der deutschen Bischöfe in Dresden treffen, ist es gut, dass Sie sich mit der Ordnung zur Neustrukturierung des Themenfeldes „Sexueller Missbrauch“ befassen. Es ist unabdingbar, sexualisierte Gewalt mit deutlichem Nachdruck umfassend aufzuklären und die Betroffenen ins Zentrum des Denkens und Handelns zu stellen. Immer noch gibt es Bistümer, die mehr als vier Jahre nach der Veröffentlichung der MHG-Studie keine eigenen detaillierten Studien in Auftrag gegeben haben. Aber auch an vielen anderen Stellen wird die Aufarbeitung verschleppt. Es erweckt den Eindruck, als sei die Verzögerung beabsichtigt, um die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Das wird weder den Betroffenen noch christlichen Werten gerecht.

Wir weisen darauf hin, dass neben der sexualisierten Gewalt an Kindern auch der spirituelle und sexuelle Missbrauch von erwachsenen Frauen und Männern einen großen, oft nicht wahrgenommenen Raum einnimmt. Es ist deshalb unbedingt erforderlich, den wichtigen Handlungstext des Forums III „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“, der bei der 5. und damit letzten Synodalversammlung (9.-11-März 2023) in erster Lesung behandelt wird, zu finalisieren.

Jedes der bisher veröffentlichen Gutachten macht wesentlich auch systemische Ursachen für die zahlreichen Missbrauchsfälle verantwortlich. Daraus folgt zwingend, dass strukturelle Veränderungen in der katholischen Kirche massiv vorangetrieben werden müssen. Sonst verliert die Verkündigung des Evangeliums ihre Glaubwürdigkeit.

Maria 2.0 fordert darüber hinaus, dass die Bildung eines Synodalen Rates weiterverfolgt wird und ein Synodaler Ausschuss zur Bildung des Synodalen Rates ins Leben gerufen wird - trotz des Gegenwinds aus Rom. Andernfalls wäre der Synodale Weg auf fatale Weise gescheitert. Das würde nach unserer Ansicht zu einem Massenexodus engagierter Katholikinnen und Katholiken führen und die katholische Kirche in die Bedeutungslosigkeit abgleiten lassen.

Diese Konsequenz sollten Sie auch weiterhin dem Vatikan gegenüber zum Ausdruck bringen. Nur wenn es gelingt, überkommene, zum größten Teil aus dem 19. Jahrhundert stammende Machtstrukturen und den damit verbundenen Klerikalismus zu überwinden, kann Kirche neu gedacht und verlorengegangene Glaubwürdigkeit wieder erlangt werden. Nur dann hat die katholische Kirche noch eine reelle Chance.

 

Anne Borucki-Voß, Mechthild Exner-Herforth, Gaby Maaß, Altfrid Norpoth, Eva-Maria Schmitz

für Maria 2.0 Deutschland

 

Maria 2.0 Deutschland ist der Zusammenschluss von über 100 Ortsgruppen der Bewegung Maria 2.0. Seit 2019 setzen sich engagierte Christinnen und Christen verschiedener Altersgruppen und sexueller Orientierungen für die Überwindung des Machtmissbrauchs und für tiefgreifende Reformen in der katholischen Kirche ein, für eine Kirche in der Nachfolge Jesu.

Infos und Kontakt: Maria 2.0 Deutschland:

https://maria2.0deutschland.de/ E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Telefon: +49 157 72624355

 

Seit August 2022 haben im Bundesinnenministerium Gespräche mit Vertreter*innen von Bund, Ländern, den Landeskirchen der Evangelischen Kirche und von Diözesen der Katholischen Kirche über die Ablösungen ihrer von bis in die Zeit Napoleons zurückgehenden Entschädigungsansprüchen stattgefunden. Bis zur Einigung über den Betrag sind von den Ländern jährlich angepasste (d.h. steigende) Staatsleistungen zu zahlen. Sie sollten in früherer Zeit die „Existenz“ der Kirchen sicherstellen. Vorrangig waren es Unterhaltsansprüche von Erzbischöfen, Bischöfen und anderen hohen Amtsträgern. Allein seit 1949 wurden über 20 Milliarden Euro gezahlt. Im Jahr 2023 sind es für die Steuerzahler*innen 603 Millionen Euro.

Die Weimarer Reichsverfassung legte bereits vor über 100 Jahren eine für den Gesetzgeber verpflichtende Ablösung der „Entschädigungsansprüche“ der Kirchen fest. Dadurch entfielen auch die jetzt jährlichen finanziellen Zuwendungen der Länder. Artikel 138 der Weimarer Verfassung wurde später als Artikel 140 ins Grundgesetz übernommen. Über die exakte Höhe der zu zahlenden Ablösesumme, d.h. den bis zum Stichtag 14.08.1919 entstandenen Wertanspruch der Kirchen, besteht bis heute keine Einigung.

Das Reichskonkordat von 1933 sichert den Kirchen die Teilnahme bereits an allen Vorgesprächen für ein Gesetzgebungsverfahren zu. Wird dort kein „freundliches Einvernehmen“ herbeigeführt, können sie aus den Gesprächen aussteigen und die jährlichen Landesüberweisungen an sie laufen verbindlich weiter.

Prekär für alle Steuerzahler: die bis zur endgültigen Ablösung jährlich zu zahlenden, dynamisch steigenden Zuwendungen an die Kirchen sind keine Teilzahlungen auf die Ablösesumme. Sie sind so lange parallel zu leisten, bis die volle Ablösesumme erbracht worden ist. Im gegenseitigen Einvernehmen hätte hier bereits eine Änderung in Richtung Teilzahlung herbeigeführt werden können.

Den Steuerzahler*innen, die keiner der beiden Kirchen angehören, ist schwer vermittelbar, dass jährliche Staatsleistungen und die endgültige Ablösesumme auch von ihnen mitzutragen sind und dass sie damit die Gehälter der Bischöfe mitfinanzieren, die für das Versagen der katholischen Kirche mit verantwortlich sind.

Was ist aber nun eine angemessene Ablösesumme? Der von der Regierungskoalition ins Gespräch gebrachte Vorschlag spricht von 11 Milliarden Euro. Diese Summe in die Länderhaushalte einzustellen, würde einen hohen Erklärungsaufwand auslösen.

Die Kirchen geben sich mit diesem Betrag nicht zufrieden. Einer Gemeinsamen Erklärung aus dem Jahr 2022 ist zu entnehmen, dass sie mindestens 15,6 Milliarden Euro fordern. „Vertrag ist Vertrag“ heißt

es, wenn in Frage gestellt wird, ob bei der Höhe des Kirchensteueraufkommens sowie einer Steuer- und Abgabenbefreiung heute überhaupt noch „Existenzzahlungen“ notwendig sind.

Maria 2.0 fordert die katholische Kirche und die Politik auf, einen angemessenen zeitlichen Rahmen für die Beendigung und Ablösung aller finanziellen Zahlungsverpflichtungen herbeizuführen. Immer mehr Menschen, die aufgrund fehlender Reformen die Kirchen verlassen, um ihnen so auch ihre finanzielle Unterstützung zu entziehen, stützen ungewollt weiterhin ein kirchliches System, das für ihr Leben alle Relevanz verloren hat.

Maria 2.0 fordert transparente Verhandlungen, die vermittelbare Ablösemodalitäten für alle Vertragspartner*innen zum Ziel haben. Sie dürfen die Bundesländer weder in eine finanzielle Schieflage bringen noch anstehende, notwendige, politische Reformen für die Gesamtgesellschaft verhindern.

#Taten statt Warten! #

Redaktion: Gerhild Pinkvoß-Müller – Katharina Richthofen – Angelika Kneisel – Andrea Sucker

Weitere Infos und eine ausführliche Stellungnahme von Maria 2.0 unter:

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30.01.2023

Gleichberechtige Teilhabe aller Katholikinnen und Katholiken

„Mach den Raum deines Zeltes weit“ (Jes 54,2). Der Titel des vatikanischen Arbeits- und Orientierungsdokumentes für die kontinentale Etappe des synodalen Prozesses ist richtungsweisend.

Wenn vom 5. bis 10. Februar in Prag über Probleme oder Fragestellungen der nächsten Etappe des synodalen Prozesses diskutiert wird, muss das Thema der gleichberechtigten Teilhabe aller, und im Besonderen die Rolle der Frau, einen hohen Stellenwert haben.

Maria 2.0 fordert seit langem den Zugang aller Menschen zu allen Ämtern und Diensten in der katholischen Kirche. Für die überwiegende Mehrheit der Katholikinnen und Katholiken ist es nicht mehr nachvollziehbar, dass die Hälfte der Menschheit aufgrund ihres Geschlechts von den Ämtern in der katholischen Kirche ausgeschlossen wird. Damit werden wesentliche Prinzipien der Menschenrechte und das deutsche Grundgesetz ignoriert.

Im Arbeitsdokument heißt es unter der Überschrift „Teilhabe von Frauen neugestalten:
61. Aus allen Kontinenten kommt der Aufruf, dass katholische Frauen vor allem als Getaufte und Mitglieder des Volkes Gottes mit gleicher Würde stärker zur Geltung gebracht werden müssen.“ Die neuseeländische Bischofskonferenz schreibt dazu: „Die fehlende Gleichberechtigung von Frauen innerhalb der Kirche wird als Hindernis für die Kirche in der modernen Welt gesehen“.

Diese Erkenntnis, die „aus allen Kontinenten“ an die Amtskirche herangetragen wird, wird von Maria 2.0 von Beginn an vehement vertreten und ist vom CWC (Catholic Women Council) in dem Dokument „Womens voices from around the globe“ (Frauenstimmen aus der ganzen Welt) eindrucksvoll zusammengefasst worden. Leider bleibt sie in der Amtskirche weitestgehend ohne Bedeutung und wird von leitenden vatikanischen Kardinälen und einigen reformresistenten deutschen Bischöfen machtbewusst bekämpft.

Maria 2.0 ist überzeugt, dass der Aufruf „Mach den Raum deines Zeltes weit“ ungehört verhallen wird, solange Frauen in dem Zelt keine freie Platzwahl haben und sich nur auf den hinteren Rängen wiederfinden. Im Gegenteil: immer weniger Menschen werden das Zelt betreten, viele haben es bereits verlassen und weitere werden folgen.

Die sogenannte „umfassendere“ Teilhabe von Frauen, wie sie im Dokument, Kapitel 61, angesprochen wird, ist keine „gleichberechtigte“ Teilhabe. Wir lassen uns nicht mit den in Kapitel 64 genannten Forderungen nach einer „aktiven Rolle von Frauen in den Leitungsstrukturen der kirchlichen Gremien“, der „Möglichkeit für Frauen mit entsprechender Ausbildung, in Pfarreien zu predigen“ und dem „Diakonat für Frauen“ abspeisen.

Immer noch wird das „Volk Gottes“ nicht in den Entscheidungsprozess mit einbezogen. Es reicht nicht aus, dass alle Gläubigen befragt werden und beraten dürfen, wenn am Ende die Entscheidung doch nur bei Klerikern liegt, die brüderlich und kollegial miteinander verhandeln, was für das „Volk Gottes“ gut ist.

Wenn die katholische Kirche in Zukunft relevant sein will, ist bloßes Zuhören nicht genug. Alle müssen aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Sonst gerät er zur Farce. Wir fordern deshalb nachdrücklich die gleichberechtigte Teilnahme von Frauen und Laien an der Synode in Rom.

Unser Appell an die Prager Delegierten: Artikulieren Sie die „gleichberechtigte“ Teilhabe aller Katholikinnen und Katholiken als eine Toppriorität, die auf der Synodalversammlung im Oktober 2023 diskutiert werden muss.

Maria 2.0 Deutschland
i.A. Mechthild Exner-Herforth

 

Maria 2.0 Deutschland ist der Zusammenschluss von über 100 Ortsgruppen der Bewegung Maria 2.0. Seit 2019 setzen sich engagierte Christinnen und Christen verschiedener Altersgruppen und sexueller Orientierungen für die Überwindung des Machtmissbrauchs und für tiefgreifende Reformen in der katholischen Kirche ein, für eine Kirche in der Nachfolge Jesu.

Infos und Kontakt: Maria 2.0 Deutschland:
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Pressemitteilung - 24.01.2022 

#OutInChurch - Wir gratulieren!

Maria 2.0 gratuliert der Initiative #OutInChurch zu dem Mut und der Entschlossenheit, die sie vor einem Jahr bewiesen hat, als sie mit einem berührenden Dokumentarfilm die diskriminierende und erniedrigende Behandlung ihres kirchlichen Arbeitgebers öffentlich gemacht hat.

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